Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu

Pfarrer Axel Schwetzka: Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu

 

19. Juni 2020: Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu
Einige Vorbemerkungen:
Bereits in der Antike und besonders im Mittelalter gab es – unter anderen in der franziskanischen Spiritualität - Ansätze einer Herz-Jesu-Verehrung. Dabei wird Jesus Christus unter dem Gesichtspunkt seiner durch sein Herz symbolisierten Liebe verehrt. Damit verbindet sich teilweise der Gedanke der Sühne für die Sünden der Menschen und der Hingabe Jesu am Kreuz. Der dazugehörige biblische Grundtext ist Joh. 19,34 bzw. Joh. 7,37 f.
Die Einführung des Herz-Jesu-Festes (oder „Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu“, wie es offiziell heißt) geht aber zurück auf Visionen der Heiligen Margareta Maria Allacoque (1647-1690). Sie sollte sich für die Verehrung des göttlichen Herzens Jesu einsetzen. Jeder erste Freitag im Monat und der zweite Freitag nach dem Fronleichnamsfest sollte der besonderen Verehrung des Herzens Jesu gewidmet sein.
Nachdem die Mallersdorfer Schwesterngemeinschaft zu den Orden zählt, die in der franziskanischen Tradition stehen, ist die Kapelle des St. Elisabeth-Krankenhauses im Nardini-Klinikum dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Deshalb haben wir am letzten Freitag dieses Fest feierlich begangen.

 

Die Predigt:

Liebe Schwestern und Brüder!
Wir feiern heute das Herz-Jesu-Fest. Es gehört zu den sogenannten „Ideenfesten“, bei denen es nicht um ein bestimmtes Ereignis im Leben Jesu geht, sondern um einen Inhalt unseres Glaubens, der besonders betont werden soll.
Das Herz ist Zeichen der Liebe, das Herz Jesu ist Zeichen der unbegrenzten Liebe Gottes zu uns Menschen. Aus dieser Liebe heraus nimmt Jesus sogar den Verbrechertod am Kreuz auf sich, weil es für Gott keine andere Möglichkeit gibt, dem Tod und allem Tödlichen das Letzte Wort zu nehmen, als durch Jesus selbst den Tod zu erleiden. Jesus  nimmt also Nachteile, Leiden, ja sogar den Tod auf sich, damit andere leben können.
Was haben Menschen in den letzten Wochen und Monaten der Corona-Krise Nachteile in Kauf genommen! Was haben Menschen gelitten! - Und alles, um einen Beitrag zu leisten, damit die Zahl der an Covid19 erkrankten menschen sich in Grenzen hält und damit besonders Risikogruppen geschützt werden!

  • Viele ältere Menschen waren wochenlang nur in ihrer Wohnung und hatten nur die allernötigsten Kontakte – und haben furchtbar darunter gelitten, wie ich von vielen gehört habe.
  • Enkel und Großeltern konnten sich wochenlang nicht besuchen – und haben ebenfalls darunter gelitten.
  • Aber auch viele Geschäfte mussten wochenlang schließen und leiden auch jetzt noch unter den Einschränkungen – und mancher Betrieb und manches Restaurant muss oder musste endgültig schließen – auch hier in zweibrücken.

Beispiele, wie Menschen auch heute – ob bewusst als gläubige Christinnen und Christen oder einfach aus Liebe zu ihren Mitmenschen - die Haltung leben, die wir bei Jesus so bewundern und verehren, die mit dem Herzen Jesu symbolisiert wird..
Nicht zu vergessen aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses, die jeden Tag versuchen Menschen nicht nur fachlich fundiert zu helfen, sondern ihnen auch etwas von der liebevollen Zuwendung Gottes zum Menschen spürbar zu machen – und die dafür manchmal auch viel Zeit und Energie investieren.
Lassen wir uns von der Haltung Jesu anstecken, lassen wir uns von der Haltung der Menschen anstecken, die auf ein größeres oder kleineres Stück Leben verzichten, um anderen Menschen zu helfen, dass sie besser leben, dass sie überleben können.
Öffnen wir – wie Jesus – unser Herz, schenken wir denen unsere Liebe, die sie besonders brauchen und so, wie sie sie brauchen.
Und leisten wir damit unseren kleineren oder größeren Beitrag, damit unsere Welt ein Stück heiler und erlöster wird. - Amen.

Pfarrer Axel Schwetzka,
Krankenhausseelsorger
Nardini-Klinikum Zweibrücken

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