Ostergruß Pfarreirat Hl. Elisabeth

Dr. Peter Schiedermaier: Ostergruß des Pfarreirates

Liebe Mitchristen,

 wir, die Mitglieder des Pfarreirates Heilige Elisabeth,  sind erst vor kurzem angetreten, gemeinsam mit dem Seelsorgeteam, den Gemeindeausschüssen, den Verbänden und dem Verwaltungsrat das Leben unserer Pfarrei mit  zu gestalten.
Nun hat Corona und der Look Down auch unsere Gemeinden  fest im Griff. Einzeln statt gemeinsam, Social distancing statt Gemeinschaft.  Das ist gerade für uns Pfarreiräte ein Problem.  Unser Anspruch an unser Engagement  ist doch gerade, Gemeinschaft zu fördern und  Menschen zusammen zu bringen. Denn Gemeinschaft, Zusammensein ist quasi ein konstituierendes Element der Kirche. Von Anfang an versammelte Jesus Freunde um sich, trafen sich die Apostel- wenn auch hinter verschlossenen Türen-, und kamen die Christen in ihren Häusern zusammen und brachen das Brot. Und heute? Gemeinde tot in Zeiten von Corona? Viele vermissen in diesen Krisentagen doch genau das, was wir als Gemeinde den Menschen geben möchten: Ein offenes Ohr,  ein Mut machendes  Wort, eine stützende Hand, ein Zeugnis für Gott. Nichts von all dem können wir im Augenblick tun.
Umso wichtiger sind alternative und kreative Wege, dass wir  Gemeinde auch in dieser Zeit erlebbar  machen und den Menschen  zeigen, dass sie nicht allein sind. Pfarrer Wolfgang  Emanuel verschickt zum Beispiel  seine „Lichtblicke“ auf verschiedenen „digitalen Wegen“, sei es Whatsapp, Youtube, Mail oder Rundfunk. Unsere Selfies, die er  in den Kirchenbänken platziert erinnern ihn und uns daran, dass wir immer noch eine Gottesdienstgemeinde sind. Die Webseite menscheninzweibruecken.de verbindet  Menschen und will mit Ihren Posts eine Quelle der Zuversicht, der Freunde oder auch des Trostes sein. Jeden Abend läuten die Glocken um 19:30 Uhr und laden uns ein, gemeinsam einen Augenblick inne zu halten oder ein Gebet zu sprechen- einzeln und doch verbunden.
Und jeder von uns kann Kontakt halten, ein Anruf oder eine Nachricht, fragen, wie es geht, einen guten Wunsch verschicken. Vielleicht bewusst einmal jemanden kontaktieren, den wir sonst nicht auf der (Chat-) Liste haben. Verbindungen aufnehmen, Beziehungen stärken: die digitalen Medien machen es uns leicht. Tun wir es. Jeder Anruf oder Nachricht  ist eine Rückversicherung, dass Gemeinde noch existiert.
Versicherung, Zuversicht brauchen wir aktuell alle. Alles ist  Frage gestellt, was wir immer als selbstverständlich angesehen haben: Unsere Alltagsroutine, unsere Erwerbsgrundlage, Beziehungen zu anderen, die Grundlagen unseres Wohlstandes, unsere Versorgung, unsere Gesundheit, ja, auch unser Leben. In der Klinik sehe ich, wie schnell es bei einer Corona Infektion um Leben und Tod gehen kann.  „Was ist der Mensch, dass Du seiner gedenkst?“ (Ps 8 Vers 5).
„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“ (Joh 3,16) lautet die Antwort, die uns die Feier des Osterfestes darauf geben kann. Dieses Jahr müssen wir anders feiern.  Aber ich wünsche uns,  dass wir Ostern  so feiern können , dass wir sowohl  Freude und Zuversicht als auch Gemeinde und  Zusammengehörigkeit spüren.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien Gesundheit und ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Für den Pfarreirat Hl. Elisabeth

Ihr

Dr. Peter Schiedermaier
Zweibrücken, Gründonnerstag 2020.